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9
Jan

Unsere Referent*innen stellen sich vor – heute: Philipp Reinartz

Philipp Reinartz hält am 24. Januar 2019 um 16:30 Uhr einen Vortrag zum Thema „Motivationsboost durch Gamification: Was Verlage von Spielen lernen können“.

© Franka Lee

In seinem Vortrag geht der Autor und Geschäftsführer der Agentur Pfeffermind darauf ein, wie sich verschiedene Elemente von Spielen auf andere Kontexte übertragen lassen, um auch lästige Tätigkeiten ansprechender zu gestalten. Er erklärt Grundlagen und Hintergründe des Buzzwords Gamification und zeigt anhand von Cases, wie Verlage sie praktisch einsetzen können.

Wer bist du?

In meiner Brust schlagen zwei Herzen, ich bin Autor und Unternehmer, erstelle also Inhalte, beschäftige mich aber auch mit deren Wirtschaftlichkeit. Mit meiner Firma Pfeffermind zeigen wir Kunden aus verschiedenen Branchen, wie sie Gamification nutzen können. Wie Spielelemente im spielfremden Kontext zum ultimativen Motivations-Boost werden. In Talks und Impulsvorträgen, in Workshops und Seminaren. Vor allem aber setzen wir gemeinsam mit Kunden Gamification-Projekte um. Vom analogen Escape-Room bis zur digitalen App- und Web-Anwendung. Wir entwickeln Konzepte für Serious Games, die Nützlichkeit und Entertainment verbinden.

Warum unterstützt du die future!publish als Referent?

Ich glaube, dass bei Fragen der Digitalisierung gerade die Verlagsbranche noch einiges aufzuholen hat. Die Nachfrage nach guten Inhalten und Geschichten ist nicht gesunken, aber gerade in jüngeren Generationen verschieben sich die Konsumgewohnheiten. Darauf müssen Verlage reagieren, um sich nicht langfristig überflüssig zu machen. Man darf die Digitalisierung nicht als Bedrohung des Kulturgutes Buch sehen, sondern muss auf den Trend der Zeit reagieren. Jedes mittelmäßige Start-up in Berlin-Mitte versteht mehr von Online-Marketing als viele große Verlage – da muss ein Umdenken stattfinden.

Was wünschst du dir von der future!publish oder was erhoffst du dir von ihr?

Interessante Kontakte, offene Gespräche, zukunftszugewandte Menschen.

Welche Entwicklungen und/oder Trends in der Verlags-, Kultur- und Kreativwirtschaft allgemein findest du besonders spannend?

Es gibt keine Trennung mehr von Verlag und Autor, von einflussreichen Medien und deren Konsumenten. Überall fallen Barrieren weg. Der Selfpublisher übernimmt die Rolle des Verlags, der Instagramer die Rolle des Zeitungskolumnisten, der Youtuber die Rolle des Fernsehsenders. Erst letzte Woche hat mich eine Bekannte gefragt, ob ich ihr für ihr erstes Buch zum Verlag oder Selbstverlag raten würde. Die Dame hat über 30.000 Follower bei Instagram, zumindest finanziell macht sie ziemlich sicher das bessere Geschäft, wenn sie das ohne Verlag aufzieht.