future!publish - Blog

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Feb

Das war die future!publish 2017!

Auch wenn die Ausgabe 2017 erst ein paar Tage zurückliegt, gilt natürlich: Nach der future!publish ist vor der future!publish! Doch bevor wir ins (weitere) Branchenjahr starten und die Neuauflage des Branchenkongresses für den 25./26.1.2018 vorbereiten, möchten wir die beiden Kongresstage der letzten Woche noch einmal Revue passieren lassen.

Keynote: Stephan Porombka

future_publish0894_aAm Donnerstag ging es los: Unsere Referent*innen sowie die Teilnehmer*innen aus allen Bereichen der Branche verfolgten gespannt die Keynote von Stephan Porombka, Professor für Texttheorie und Textgestaltung an der Berliner Universität der Künste. Dass „Zukunft“ auch und gerade für unsere Branche jeden Tag etwas anderes bedeuten kann, das wurde in dieser Keynote regelrecht greifbar. Es könne für Verlage heute nicht mehr um das Finden der großen Lösungen gehen, die einem dann für lange Zeit Ruhe vor leidigen Umbrüchen bescheren. Vielmehr sei die Unruhe, das Nacheinander von Zwischenlösungen mit geringer Halbwertszeit, das Normale geworden – eine Erkenntnis, die viele der Anwesenden, wie die Gespräche im Anschluss zeigten, durchaus auch als befreiend empfanden.

Nach der Keynote verteilten sich die Kongressteilnehmer*innen auf die Räume der Berliner Urania, in denen an den beiden Kongresstagen insgesamt über 40 Vorträge und Workshops stattfanden. Vertreten waren dabei Themen aus unterschiedlichen Bereichen der Verlagsarbeit, dem Buchhandel und dem Bibliothekswesen. Daneben spielten strategische (von Nachfolgeregelungen bis zu Publishing 4.0) und methodische Fragen (z. B. agiles Projektmanagement) eine Rolle, und natürlich: eine Menge neuer Ideen und Projekte („future!inspiration“). Von einigen Sessions möchten wir nun kurz berichten.

Manuel Herder: Die Herder-Content-Strategie

future_publish1410_aManuel Herder präsentierte in einem Impulsreferat seine Content-Strategie. Er erläuterte, wie er den Paradigmenwechsel des Verlagswesens für sein Unternehmen vollzieht. Herder definiert und verfolgt Strategieziele in drei zeitlichen Horizonten: „heute“, „in 3-4 Jahren“ sowie „in 7-10 Jahren“. Partnerschaften und strategische Investments seien dafür ebenso wichtig wie die permanente und in allen Kanälen stattfindende Innovation auf Produktebene – so biete Herder etwa eine App für Flüchtlinge oder die Bibel selbst als App.

Ehrhardt F. Heinold: Von der Handels- zur Kundenorientierung

future_publish1068_aDer Unternehmensberater Ehrhardt F. Heinold zeigte in seinem Referat, was es für einen Verlag konkret heißt, seine Strukturen und Produkte primär auf Endkunden und nicht vor allem auf den Handel auszurichten. Als Beispiel diente ihm dabei der Manga-Verlag Tokyopop – ein relativ junges Unternehmen, dessen Erfolg, so Heinold, sich insbesondere der konsequenten Ausrichtung an dieser Strategie verdankt. Dass sich diese Orientierung sehr wohl auch von Verlagen mit ganz anderen Zielgruppen umsetzen lässt, war ein Ergebnis der sehr lebendigen Diskussion im Anschluss an das Referat.

Thomas Pyczak: Schnäppchen aus Tonga: Besuch auf der dunklen Seite der E-Book-Welt

future publish 2017_1349Der Autor Thomas Pyczak hat über die „dunkle Seite“ der E-Book-Welt recherchiert und stellte seine Ergebnisse auf unserem Kongress vor. So ging er etwa den Fragen nach, wieviel die Internet-Piraten mit solchen Angeboten wohl verdienen, welche Geschäftsmodelle dahinter stehen und wer eigentlich illegal Inhalte bezieht. Und natürlich ging es ums Handeln: Was kann die Verlagsbranche effektiv gegen Internet-Piraterie unternehmen?

Sabine Landes und Felix Wolf: Das Lektorat: (k)ein Ort für digitale Innovationen?

IMG-20170127-WA0006Ein fünfköpfiges Expertenpanel um Sabine Landes und Felix Wolf diskutierte darüber, wie Lektor*innen in die Entwicklung und Umsetzung digitaler Produkte eingebunden werden können und sollten und welche Kompetenzen dafür erforderlich sind. Fazit: Das inhaltliche Know-how der Lektor*innen ist unabdingbar für qualitativ hochwertige Veröffentlichungen – egal, in welchem Format. Gleichzeitig müssten Lektor*innen sich offen gegenüber neuen Prozessen, Methoden und Aufgabenfeldern zeigen. Denn mit der Arbeit von Verlagen und Autor*innen habe sich zwangsläufig auch das Anforderungsprofil für Lektor*innen verändert.

Carsten Sommerfeldt und Thomas Böhm: Shared Reading

future_publish1303_aDas Referentenduo kam gleich zur Sache: Carsten Sommerfeldt und Thomas Böhm starteten mit einer Shared-Reading-Session. Dann erläuterten sie das ursprünglich aus Großbritannien stammende Konzept und erklärten, wie und wo dieses sehr niedrigschwellige Angebot gemeinsamen Lesens zum Einsatz kommt. Nach dieser Session wussten alle Teilnehmer*innen dann, worin die Aufgabe eines „Facilitator“ besteht und wie sich Shared Reading für ganz unterschiedliche Textformen (Gedicht, Kurzgeschichten etc.) umsetzen lässt.

Hier können Sie sich weitere Fotos von der future!publish 2017 ansehen.

Copyright der Fotos: Sabine Felber, Literaturtest