WORKSHOP: Big Data und der Datensouverän
Marketingtools wie u. a. Jellybooks.com ermöglichen es, das Leseverhalten von E-Book-Lesern „auszulesen“. Aggregiert, analysiert und kommerziell genutzt werden kann und wird, wer was, wie lange und wo in E-Books liest, die Lektüre hakt oder abgebrochen wird. Das soll „Content-Produzenten“ helfen, optimalere Produkte zu kreieren. „Wer liest, der wird gelesen“ brachte die FAZ es auf den Punkt. Produktoptimierung ist aber nur der Anfang. Aus dem Leseverhalten können auch ganz andere Schlüsse gezogen werden. Zum Beispiel wie es um die Gesundheit, den Beziehungsstatus oder die Kreditwürdigkeit des „E-Book-Users“ steht. Der „gläserne Leser“ zahlt seine Lektüre nicht mehr nur mit Euro, sondern auch mit seinen Daten. Es erscheint wie ein Schritt zur totalen sozialen Kontrolle oder ist es nur eine moderne Form der Marktforschung?
Ist das technisch Machbare grundsätzlich nützlich oder müssen wir der „Big Data“ den Bürger als „Datensouverän“ entgegensetzen?
Was ist zum Schutz der „digitalen Bürgerrechte“ notwendig?
Ist der Gesetzgeber gefragt, um den Bürger zu schützen und welche Interessen vertreten Autoren und Verlage?
In dieser Session sollen Interessen und Positionen von Akteuren des Buchmarkts diskutiert werden. Als Teilnehmer dabei sind Philipp Otto (iRights.Lab) und Markus Beckedahl (netzpolitik.org).